Fotos: (c) Eduard Risavy, Alle Rechte vorbehalten
Jagdreiten heute ist Sport und
Freizeitvergnügen, aber auch die Pflege von Traditionen und altem Kulturgut.
Man folgt englischen Traditionen und französischen Zeremonien und Musik-Signalen, die aus der Hirsch- und der Parforcejagd des Mittelalters stammen.
Ein Teil des Brauchtums ist auch aus der grünen Jagd entlehnt.
So erhalten die Teilnehmer einer Jagd im Anschluss an den Ritt und nach der Belohnung der Hunde vom Jagdherrn oder seiner Dame einen "Bruch" als Andenken überreicht.
Jedes, auch manches heute unverständlich oder überflüssig erscheinende Detail, lässt sich aus der Jahrhunderte währenden Geschichte der Jagd erklären.
Der rote Rock ist nicht Angeberei oder
Karnevals-Relikt, sondern diente dazu, die Jagdteilnehmer im Wald oder im Nebel besser sichtbar zu machen.
Das aufwändig gebundene Plastron konnte früher im Bedarfsfall gleich als Bandage für Verletzungen bei Reiter oder Pferd genutzt werden.
Die "Curee", bei der die Hunde abschließend mit Rinderpansen belohnt werden, ist keine Fütterung, sondern symbolisiert den Anteil, den die Hunde bei der Jagd auf lebendes Wild
bekamen.
Die Jagdreiterei hat ihre Grundlagen spätestens
seit der Wende zum vorigen Jahrhundert eher in der Ausbildung von Pferden für die Kavallerie als in der Erlegung von Wild.
In England reitet man, um zu jagen. Hier wird schon lange gejagt, um zu reiten. Pferde und Reiter, die unerschrocken über Stock und Stein den Hunden nachsetzen, waren auch tüchtig in der
Schlacht.
"In schnellem Tempo denken und handeln", war das
Motto der Kavallerieschulen.
Dieses Kapitel ist inzwischen abgeschlossen. Was davon jetzt noch bleibt, ist ein harmonisches Zusammenspiel von Mensch, Tier und Umwelt - heute zeitgemäßer und wichtiger denn
je.
Fotos: (c) Eduard Risavy, Alle Rechte vorbehalten
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